Jugendorganisationen
Ausbildung im NS-Staat
Jugend und der Krieg



Lernen unterm Hakenkreuz- Schulen und Universitäten im NS-Regime
,,Wissen ist Macht” - so lautet unsere heutige Einstellung zu Bildung und Lernen. Im Nationalsozialismus stand ,,Wissen” erst an dritter Stelle der Erziehung von Kindern:

,,Der völkische Staat hat seine gesamte Erziehungsarbeit in erster Linie nicht auf das Einpumpen bloßen Wissens einzustellen, sondern auf das Heranzüchten kerngesunder Körper. Erst in zweiter Linie kommt dann die Ausbildung geistiger Fähigkeiten. Hier aber wieder an der Spitze die Entwicklung des Charakters, besonders die Förderung der Willens- und Entschlusskraft, verbunden mit der Erziehun zur Verantwortungsfreudigkeit, und erst als letztes die wissenschaftliche Schulung.
                                                                            Adolf Hitler ,,Mein Kampf”



Die Schulen hatten generell weniger Wissen zu vermitteln, neue Schwerpunkte wurden auf Ideale, so genannte germanische Tugenden und die Bildung von Feindbildern gelegt.
Die Planung der Nationalsozialisten sah eine komplette Inanspruchnahme der Schulen für ihre Zwecke vor. Lehrer, die in dieses Konzept nicht hineinpassten, wurden entlassen- als erstes natürlich die jüdischen Lehrkräfte.
Trotzdem wird der Einfluss der politischen Prägung des Unterrichts oft überschätzt, denn der offizielle Lehrplan war nur eine Seite, die praktische Umsetzung sah mitunter ganz anders aus. An vielen Dorfschulen vernachlässigte man die ,,Rassenlehre” - wo es zum Beispiel keine Juden gab, war das Hetzen gegen sie schließlich verschwendete Zeit. Auch war nicht jeder Lehrer überzeugter Nationalsozialist. Bestimmten Inhalten konnte sich jedoch keine noch so abgeschiedene Dorfschule und kein noch so unpolitischer Lehrer entziehen: Die Textaufgaben der Rechenbücher wurden mit politischen Inhalten gespickt*, die Lesefibeln der Erstklässler enthielten Geschichten von der Front.
Wichtiger Bestandteil des Konzeptes einer nationalsozialistischen Schule war der vermehrte Unterricht in Geschichte, selbstverständlich in bearbeiteter und nazi-konformer Form. Ein neues Fach war die ,,Rassenkunde”, die jedoch in vielen Schulen ,,nur” als ein Thema des Biologieunterrichtes abgehandelt wurde. Der Unterricht war streng und autoritär, der Reformpädagogik hatten die Nationalsozialisten den Kampf angesagt. Teilweise übernahmen auch NSDAP-Funktionäre den Unterricht und standen in Uniform vor der Klasse. Die Reaktionen auf die radikalen Veränderungen im Schulwesen waren unterschiedlich, jedoch bestand in der Regel kein großer Widerstand, als zum Beispiel die ersten Lehrer entlassen wurden. Die unteren Klassenstufen waren im Allgemeinen durchaus Verwirklichungen der theoretischen Pläne, erst auf den Oberschulen bildeten sich unter den älteren Schülern ausständige Gruppierungen. Meist beschränkte sich der Aufstand jedoch auf das Missachten von Verhaltensregeln, auf ein nicht-ernst-nehmen der nationalsozialistischen Inhalte hinter vorgehaltener Hand. Kaum einer wagte es sich, offen gegen Hitler zu reden. Der Tod von Sophie und Hans Scholl war nur ein abschreckendes Beispiel für die Konsequenzen.

 

Elite für den Führer- Napola und Adolf-Hitler-Schule
Mit ,,Adolf Hitler Schule” und ,, Napola” bezeichneten die Nationalsozialisten Eliteschulen, in die Jungen aufgenommen wurden, die man auf eine spätere Führungsposition vorzubereiten können glaubte. Es waren vor allem Kinder mit guten Leistungen im schulischen und sportlichen Bereich, die eine tiefe Überzeugung für den Nationalsozialismus mitbrachten und einen Charakter nach Hitlers Vorstellungen für Führungskräfte mitbrachten oder zumindest andeuteten.
Die Kosten für die als Internat organisierten Schulen übernahm der Staat.
Bis zum Kriegsende gab es 37 Napolas. Über 17 000 Schüler haben eine Adolf-Hitler-Schule oder eine Napola besucht.
Die ersten drei Napolas waren ein Geburtstagsgeschenk zu Hitlers Geburtstag 1933. Der bis dahin weitgehend unbekannte Studienrat und Gauleiter von Südhannover-Braunschweig Bernhard Rust verfügte, die ehemaligen Kadettenschulen Plön, Köslin und Potsdam gemäß ihrer Tradition zur militärischen und politischen Ausbildung einer jungen Elite zu nutzen. Es war ein nicht ganz uneigennütziges Geschenk: Rust wurde noch am selben Tag zum preußischen Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ernannt, und machte sich eifrig an die ehrgeizige Aufgabe, Deutschland in einen ,,Volksstaat”, in eine ,,Art Spartiatentum” zu verwandeln. Den Napolas sollte in den kommenden Jahren tatsächlich eine große Bedeutung für das Erreichen dieses Zieles zukommen. 1936 wurden drei Napolas als SS-Vorschule vereinnahmt, der Einfluss der SS auf alle Schulen wuchs bestätig.
Dies war einer der Gründe, warum Baldur von Schirach zusammen mit Robert Ley einen neuen Typ der Eliteschule gründete: Die Adolf-Hitler-Schulen waren direkt der Partei unterstellt. Man misstraute den Napolas unter SS-Führung.
Während die Napolas nach und nach zu Vorschulen für die SS wurden, waren die Adolf-Hitler-Schulen Vorschulen für die Ordensburgen, den Schulungsstätten für zukünftige Diktatoren.
Die Napola umfasste wie das heutige Gymnasium neun Jahre, bei ihrem Eintritt in die Schule waren die Jungen somit meistens rund elf bis zwölf Jahre alt. Eine Ausbildung an der Adolf-Hitler- Schule dauerte nur fünf Jahre, vor der Aufnahme in die Ordensburgen absolvierten die Jungen noch den Arbeitsdienst. Ursprünglich sollte es in jedem Gau eine Adolf-Hitler-Schule geben, dies scheiterte unter anderem an Geldmangel. Denn die ,,Besten der Besten” sollten nicht in einem beliebigen, sondern in einem speziell für sie erbauten Gebäude leben und arbeiten. Es sollten keine vor den Zeiten des Nationalsozialismus für andere Zwecke genutzte Häuser sein. Damit unterstrich man noch, was den Jugendlichen Tag für Tag eingetrichtert wurde: Sie sollten wissen, dass sie die Besten, die Zukunft des Landes waren. In HJ und BDM lernten die Kinder, sie selbst seien nichts wert, das Volk dagegen alles. Napolas und Adolf-Hitler-Schulen vermittelten eine andere Sichtweise: Ihre Schüler sollten die Masse der einzeln nichts werten führen.
Trotz der nahezu unvorstellbaren Härte der Eliteschulen genossen ihre Zöglinge außer diesem Privileg noch mehrere weitere: Der Umgang mit Lehrern und Erziehern war mitunter fast freundschaftlich und in jedem Fall entspannter als der an den Volksschulen und man legte großen Wert auf die ansonsten eher stiefmütterlich behandelten Wissenschaften und Sprachen. Die Sprachen waren ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts: Schließlich sollten die künftigen Führer weltmännisch auftreten. (Faktisch blieb die Qualität des Unterrichts jedoch überaus mittelmäßig, besonders in den Adolf-Hitler-Schulen, hier wurde mehr Weltanschauung als Wissen unterrichtet. Es galten die Lehrpläne für höhere Schulen, die Auslegung blieb jedoch der jeweiligen Anstalt überlassen. Außerdem wurden die qualifizierten Lehrer zunehmend in die Wehrmacht einberufen. Den ,,gewöhnlichen” Oberschulen waren die Eliteschulen weit unterlegen. Schnell wurde das bekannt und die Schulen verloren rasch an Ansehen, zumindest was den Schulunterricht anging.)
Auch sollte es den Schülern an nichts fehlen, neben dem gewöhnlichen Sportunterricht standen auch ausgefallene Sportarten wie Fechten, Segeln, Reiten, Rudern und Segelfliegen auf dem Stundenplan. In den oberen Klassen wurde Auto- und Motorradfahren unterrichtet.
Besser gestellt als die Schüler von Napola und Adolf-Hitler-Schule waren nur noch die Eleven der ,,Reichsschule der NSDAP Feldafing”. Dort umfasste schon alleine die Unterkunft 40 herrschaftliche Villen- zu großen Teilen einst jüdische Besitztümer. Genau wie die Adolf-Hitler-Schüler spöttisch auf Schüler gewöhnlicher Schulen hinabsahen, sahen die NSDAP-Reichsschüler spöttisch auf sie herab.



Geschickt ummantelt mit den angenehmen Teilen des Eliteschulen-Alltags dominierten denselben jedoch der immer gleiche Drill, die Disziplin, die unglaublich harten Anforderungen. Geländeläufe ohne Schuhe im Schnee, Tauchen unter geschlossener Eisdecke, Boxkämpfe mit um Jahre älteren Schülern, all das gehörte zur Ausbildung. Eine Aufgabe nicht perfekt zu meistern war nicht die größte Schande, wirklich verpönt war nur das Aufgeben. Wer aber permanent den Anforderungen nicht gewachsen war, wurde vor der gesamten Schule bloßgestellt. Die Jungen sollten parallel zum Gemeinschaftsgefühl das Kämpfen gegeneinander lernen, sich ständig miteinander messen. Kämpfen und paramilitärische Ausbildung waren generell ein Schwerpunkt- vorerst noch als Spiel, doch die Schüler von Napolas und Adolf-Hitler-Schulen gehörten zu den ersten zum Kriegsdienst eingezogenen Minderjährigen.

Quelle eins
Die Männer im weißen Kittel saßen in der Turnhalle. Vor ihnen ein langer Tisch, darauf Mappen, Protokolle- und seltsame metallene Gegenstände. Ein längliches Messinstrument, etwas, das an die Fühler eines übergroßen Insektes erinnerte. Daneben ein schwarzes Kästchen mit Glasaugen, die tot und leer aus den Fassungen starrten. Jeder Augenfarbe war eine Nummer zugewiesen. ,,Augenfarbtafel” nannten es die Männer. Auch eine Holzleiste, an der Haarproben hingen- glatt, lockig, kraus, braun, schwarz, blond-, lag griffbereit. Die Männer blickten streng in die Runde, wie Richter auf der Suche nach der Wahrheit. Sie suchten nach etwas, das sie ,,rassische Wahrheit” nannten.
Die Jungen, die etwas eingeschüchtert vor dieser Riege fremder Männer standen, den Oberkörper frei, nur mit kurzer Hose bekleidet, ahnten, was mit ihnen geschehen sollte. Sie hatten davon gehört, im Biologieunterricht und in ,,Rassenkunde, wie das Fach hieß, in dem Lehrer Antisemitismus wie eine Wissenschaft verkauften.
Ihre Schädel sollten vermessen, sie selbst auf ,,Gutrassigkeit” überprüft werden. Nur ,,rassisch reine Jungen“, hatten sie gelernt, Taugten zum Typ der neuen deutschen ,,Herrenmenschen”, und dazu sollten sie erzogen werden. Sie waren Eliteschüler der ,,Nationalpolitischen Erziehungsanstalt” (Napola), kaum älter als zwölf, Kinder noch, aber mit der Absicht, einst als ,,neue Führergeneration” das ,,tausendjährige Reich” zu beherrschen, vielleicht als Gauleiter von Kiew oder Minsk, als Heerführer im Ural, als Gouverneur in Indien und überall dort, wo vielleicht schon bald das Hakenkreuz die Hoheit des ,,Großdeutschen Reichs” markierte. Vielleicht. Doch ,,Führer” werden im deutschen Empire war nicht möglich ohne ,,grüne Tauglichkeitsbescheinigung”. Eben deshalb waren die Männer in den weißen Kitteln nach Naumburg gekommen. Ihr Arbeitgeber war das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS, ihr Auftrag die ,,rassische Auslese” der Jungmannen, wie die Schüler damals hießen.
Es war der Tag der Wahrheit in Naumburg, auch für den Jungmann Hans-Georg Bartholomäi. Er stieg auf die Waage, ließ seine Größe messen, dann klappte einer der Männer ein längliches Messgerät auf wie eine Zange und setzte die kalten Metallfühler an Bartholomäis Jochbein an. Hatte er den ,,richtigen” Schädel? Passte er ins Raster? ,,Vorwiegend nordisch”, müsse ein Eliteschüler sein, stand in den Anweisungen der Ärzte, auch ,,fälisch” oder ,,westlich” werde akzeptiert. Und Jungmann Bartholomäi?
Einer der Ärzte gab eine rätselhafte Buchstaben- und Zahlenkombination von sich. Alles schien in Ordnung zu sein. Offensichtlich waren die Männer, die Bartholomäi mit ihren Blicken taxierten, zufrieden.
,,Ich kam, wie die meisten, als ,,gut ausgeglichene Rassenmischung” davon”, erinnert sich Bartholomäi an den Tag, als er ,,rassisch bestimmt” wurde. Er schmunzelt, so absurd erscheint ihm heute der Wahn, Menschen nach ihrem vermeintlichen ,,Rassencharakter” zu beurteilen. ,,Ich war arisch zwei”, lächelt Hans Müncheberg, damals Jungmann in Potsdam. ,,Mein bester Freund aber, der hatte einen Schädel wie der alte Hindenburg, der war fälisch. So wurden wir eingestuft, ob nordisch, fälisch, dinarisch, westisch oder ostisch.”
Als Ideal der wirren Lehre von Rasse und ,,blutsmäßiger Bindung” galt der nordische Herrenmensch. Eigentlich sollten alle kommenden Führer dem höchsten Kriterium entsprechen. Doch nur bei wenigen war dies der Fall. Sah sich Hans-Georg Bartholomäi an seiner Schule um, entsprach kaum einer dem Wunschbild.
,,Von den über 400 Jungen der Anstalt wurden nur acht als nordisch-fälisch akzeptiert. Sie waren groß, blond, blauäugig, Nase und Stirn verliefen in einer Linie.” Der Rest der ,,Auslese” sei ein ,,Rassenmischmasch” gewesen, was in der Regel keine Konsequenzen hatte. Nur einer durfte in Naumburg nach dem Besuch der SS-Ärzte nicht mehr Eliteschüler sein. Ihre Diagnose klang wie das Urteil für einen Schwerverbrecher. Der Jungmann, hieß es, habe einen ,,ostischen Rundschädel”.
,,Ich will den Namen nicht nennen”, sagt Hans-Georg Bartholomäi, und fast klingt es so, als wäre das Urteil noch heute von Belang. ,,Er musste die Anstalt verlassen. Er war rein ostisch.”

Neben schulischer Qualifikation, politischer Haltung und persönlichem Leistungsvermögen entschieden auch erbbiologische Kriterien darüber, wem im ,,Dritten Reich” eine Ausbildung zuteil wurde, die eine große Zukunft verhieß. Wie im britischen Elite-Kollege Eton sollten an den NS-Ausleseschulen die Führer eines deutschen Empires erzogen werden, ein neuer Adel, der brutal und hart gebieten sollte, aber auch die modernen Techniken der Macht beherrschte. Bereits im Ansatz ergaben sich Widersprüche: Die Schulen wollten aus Kindern kritikfähige, gebildete und weltläufige Führer machen, die aber doch Hitler bedingungslosen Gehorsam, Opferbereitschaft und Treue bis in den Tod zu schwören hatten. Kritische Nazis? ,,Wir sollten treue Gefolgsleute des Führers und gläubige Nationalsozialisten sein”, sagt Hans Günther Zempelin, damals in der Napola Oranienstein. ,,Wir sollten unabhängig denken können, eigenen Willen haben, uns durchsetzten und eigenständig entscheiden können. Das passt natürlich nicht zusammen. Sie können nicht gläubiger Nationalsozialist sein und führertreu, aber kritisch denken.”
Widersprüche gehörten zum Alltag in Hitlers Eliteschulen, den Zuchtstätten für den neuen deutschen Menschen. Sie sollten das deutsch Pendant zu Eliteanstalten wie Harvard oder Cambridge  sein und waren doch nie mehr als Schulungszentren für linientreue politische Kämpfer: Kadetten unterm Hakenkreuz mit Träumen von großen Karrieren- als Gauleiter, Partei- oder Armeeführer. Sie sollten Hitlers Ideal einer gewalttätigen Jugend entsprechen, vor der sich die Welt zu Tode erschrecken sollte: herrisch, ohne Mitleid, aber hasserfüllt auf alles, was nicht als deutsch angesehen wurde.
,,Was wir Ausbilder des Führernachwuchses wollen”, sagte ein SS-Führer 1937 auf Ordensburg Vogelsang, ,,ist ein modernes Staatswesen nach dem Muster der hellenische Stadtstaaten. Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung, ihre beste Auslese, sollen herrschen, der Rest hat zu arbeiten und zu gehorchen. Nur so sind jene Höchstwerte erzielbar, die wir von uns selbst und dem deutschen Volk verlangen müssen.”
Hätte Hitlers Reich nur wenige Jahre länger bestanden, wären die ersten Eliteschüler in Machtpositionen gekommen- Menschen, die von klein auf nur eines kannten: ihrem ,,Führer” zu dienen und seine Feinde zu vernichten. ,,Nach höchstens einer Generation”, sagte Albert Speer nach dem Krieg, ,,wäre an die Stelle der alten Führungsschicht ein Typ getreten, der, nach neuen Erziehungsprinzipien an den Adolf-Hitler-Schulen und ,,Ordensburgen” erzogen, sogar in Parteikreisen zuweilen als zu rücksichtslos und überheblich angesehen wurde.”
Die Universitäten zur Zeit des NS-Regimes
Im Prinzip ging es den Universitäten ähnlich wie den Schulen: Auch hier wurden jüdische Professoren suspendiert und die Lehrpläne geändert. Aber im Gegensatz zu sieben- oder achtjährigen Zweitklässlern hatten die Studenten in den dreißiger Jahren ihre Kindheit und Jugend in der Weimarer Republik erlebt, sie waren nicht wie die Schüler von Anfang an nationalsozialistisch erzogen worden. Außerdem handelte es sich um erwachsene junge Menschen, die die Tragweite der ,,Entfernung” von Dozenten, die nicht ins nationalsozialistische Konzept passten, bei weitem besser einschätzen konnten. Doch auch hier wollten viele nicht sehen, was eigentlich nicht mehr zu übersehen war. Nicht wenige Studenten waren auch überzeugte Nationalsozialisten. Aber insgesamt war der Respekt für Hitler und sein Regime in den Universitäten bei weitem nicht so groß wie in den Schulen. Und obwohl sie sich des Risikos ihres Tuns voll bewusst waren, kämpften Menschen wie die Geschwister Scholl den aussichtslosen Kampf gegen das NS-Regime.

Der Lehrplan der Universitäten wurde wie der der Schulen dem Nationalsozialismus angeglichen. Dies beinhaltete in einigen einzelnen Fächern:
- Die Aufnahme von Begriffen wie Eugenik, lebensunwertes Leben, ,,Euthanasie” und Rassenlehre in die Medizin.
- Die Diskriminierung der theologischen Wissenschaften, wobei konfessionelle Hochschulen größtenteils weiter bestanden.
- Die Reduzierung der Philosophie auf die ,,Philosophie des Nationalsozialismus”.
- Die Beschönigung der Geschichte zu Gunsten der Deutschen.
- Die Reduzierung der Kunst, auf das, was die Nazis für Kunst befanden, alles andere wurde als ,,entartet” verspottet, insbesondere Werke jüdischer Künstler. Gleiches galt für die Architektur und Literatur.
- …

*hier eines von unzähligen Beispielen für die Inanspruchnahme gewöhnlicher Bildungsinhalte für die Zwecke des Nationalsozialismus, es stammt aus dem Buch ,,Mathematik im Dienste der nationalsozialistischen Erziehung mit Anwendungsbeispielen aus Volkswissenschaft, Geländekunde und Naturwissenschaft, Handbuch für Lehrer” von Adolf Dorner, erschienen 1935 in Frankfurt am Main.

Aufg.93 10 erbgesunde Ehepaare Berlins haben im Durchschnitt 17 Kinder, 10 erbkranke im Durchschnitt 35.- Nimm an (…), dass von den Kindern rund 64% zur Heirat und Vermehrung kommen und dass die Gesunden (je zwei untereinander) mit 30 Jahren, die Kranken (ebenso) mit 25 Jahren heiraten. A) Wie viele neue Ehepaare stehen dann nach 30 beziehungsweise 25 Jahren an der Stelle der alten? B) Wie groß ist also die jährliche Wachstumsrate in % für jede der Gruppen? C) Wie viel Elternpaare werden aus jeder der Gruppen nach 50 (100,200) Jahren hervorgegangen sein?
Aufg. 94 In einem Lande des deutschen Reiches sind in staatlichen Anstalten 4400 Geisteskranke, in offener Fürsorge 4500, in Kreispflegeanstalten 1600 untergebracht, in Heimen für Epileptiker usw. befinden sich 2000, in Führsorgeerziehungsheimen 1500 Personen. - Der Staat allein wendet für die genannten Anstalten jährlich mindestens 10 Mill. RM auf. (A) Was kostet also ein Kranker den Staat durchschnittlich im Jahre? ) In den staatlichen Anstalten verbleiben: 1. 868 Kranke mehr als 10 Jahre,  2. 260 Kranke mehr als 20, 3. 112 Kranke mehr als 25 Jahre. (B) Was kostet ein Kranker der 1. (2.,3.) Gruppe den Staat während der ganzen Zeit seiner Unterbringung nach dem aus A) ermittelten Mindestdurchschnittssatz?)
Aufg. 95 Der Bau einer Irrenanstalt 6 Mill. RM. Wieviel Siedlungshäuser zu je 15 000 RM hätte man dafür erbauen können?
Aufg. 96 Nach verschiedenen Berechnungen kostet ein Geisteskranker der Staat jährlich rd. 1500 RM, ein Hilfsschüler 300 RM, ein Volksschüler 100 RM, ein Schüler auf mittleren oder höheren Schulen etwa 250 RM. - Stelle die Beträge durch Streisen (Geldrollen) bildlich dar.
Aufg. 97 Ein Geisteskranker kostet täglich etwas 4 RM, ein Krüppel 4,50 RM, ein Verbrecher 3,50 RM. In vielen Fällen hat ein Beamter täglich nur etwa 4 RM, ein Angestellter kaum 3,50 RM, ein ungelernter Arbeiter noch keine 2 RM auf den Kopf der Familie. (A) Stelle diese Zahlen bildlich dar.)-  Nach vorsichtigen Schätzungen sind in Deutschland 3000 000 Geisteskranke, Epileptiker usw. in Anstaltspflege. (B9 Was kosten diese jährlich insgesamt bei einem Satz von 4 RM?) - C) Wieviel Ehestandsdarlehen zu je 1000 RM könnten- unter Verzicht auf spätere Rückzahlung- von diesem Geld jährlich ausgegeben werden?





Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NPEA, auch genannt Napola) war eine Elite Schule, die sowohl Kinder aus armer, als auch aus reicher Herkunft erzog, somit diente sie der ganzen Gemeinschaft. Jeder der diese Schule erfolgreich besuchte, erlangte einen Hochschulabschluss.

 

Aufgabe der NPEA

Die NPEA machte sich zur Aufgabe, all ihre Schüler, die nationalsozialistisch waren, zu fördern. Sie trainierte den Leib und die Seele. Dabei war ein beliebter Sport der Boxkampf. Durch diesen härtete die NPEA ihre Schüler ab und machte sie auch mental stark, um einen Gegner im Kampf, z.B. den Gnadenstoss zu geben. Einen Vorteil hatten alle NPEA-Schüler, im Gegensatz zu den Adolf-Hitler-Schülern, sie durften sich ihre Berufe frei auswählen. Die Adolf-Hitler-Schüler genossen diesen Vorteil nicht, sie wurden für spezielle(kleinere) Berufe ausgebildet.

 

Geschichte

1933 wurden die ersten drei NPEA von Reichserziehungsminister Bernhard Rust gegründet. Die ersten NPEAs wurden als staatliche Einrichtungen angesehen und unterstanden somit dem Reichserziehungsminister.

Die NPEA unterstanden seit 1936 dem Inspektor der Nationalpolitischen Erziehungsanstalten, SS-Obergruppenführer August Heißmeyer und waren ab 1939/40 der nunmehrigen Dienststelle Heißmeyer überstellt. Mit dieser Überstellung der NPEA zur Dienststelle Heißmeyer gelangten diese Anstalten unter den unmittelbaren Einfluss der SS. Heißmeyer drängte ferner die Lehrerschaft zum aktiven Eintritt zur SS. So war es von Heißmeyer geplant, dass die NPEA-Schüler und die Lehrerschaft SS-ähnliche Uniformen und Dienstgradbezeichnungen zu tragen hätten. So wäre z. B. aus einem SS-Hauptscharführer ein NPEA-Hauptscharführer geworden.

1941 gab es im Deutschen Reich(Österreich mit einbezogen) 30 NPEA mit 6.000 Schülern. Zwei NPEA für Mädchen lagen auf besetztem Gebiet. Zum Kriegsende gab es 43 Napola Schulen, wieviele davon für Mädchen waren ist jedoch unklar, da es sie nur inoffiziell gab. Bekannt sind die Schulen in Hubertendorf-Türnitz in Österreich (1938/39 gegründet) und in Colmar-Berg in Luxemburg (1941 gegründet).

 

Gliederung und Organisation

Am Beispiel Anstalt Oranienstein:

Die Anstalt, bei Diez, an der Lahn gelegen, wurde 1937 gegründet und übernahm äußerlich weitgehend die Tradition der 1919 aufgelösten “Königlich Preußischen Kadettenanstalt”. Dies erkannte man an der Kleidung, die in der Schule getragen wurde: Olivgrüner Wollstoff mit blauen Schulterklappen.

Offiziell wurde der Schüler als ,,Jungmann´´. Während den Ferien konnten sich die ,,Jungmänner´´ nicht ausruhen, wie es heutzutage ist. Sie waren dazu verpflichtet sich an Organisationen Hitler´s, im Heimatort, zu beteiligen.  Deshalb entsprach die generelle Ausgehuniform der Bekleidung dieser Jugendorganisation: 10-14 Jahre alt Uniform des Jungvolks, 14-18 Jahre alt Uniform der Hitlerjugend. Die Dienstgrade waren die gleichen. Ein Jungmann, im Alter von12 Jahren, war daheim in der Regel “Jungvolk Gruppenführer” und trug eine rot-weiße Kordel.

Die Anstalt war gegliedert in 8 “Züge” entsprechend der Klasseneinteilung der Oberrealschule. Interne Dienstgrade waren Jungmann-Gruppenführer und -Zugführer.

Die NPEA unterstand der SA (Sturmabteilung), demzufolge war der Anstaltsleiter immer ein SA-Mann. Während des Krieges unterschied sich der Lehrkörper von dem in Friedenszeiten. Nach 1942 gab es nahezu keine Lehrer, die der SA angehörten. Da zum Lehrstoff der NPEA auch der Krieg gehörte, wurden die Schüler/,,Jungmänner´´ von kriegsversehrten Soldaten unterrichtet, ihnen wurde auch die Aufgabe gegeben, den außerschulischen Tagesablauf zu regeln.

Je länger ein Krieg dauerte, desto früher mussten die ältesten Schüler mit in den Krieg ziehen, dies war auch eine Bewährungsprobe und man konnte sehen, ob die NPEA den ,,Jungmann´´ weiterentwickelt hatte.

Im Gegensatz zu den Schülern der Adolf-Hitler-Schulen, die überwiegend in die Waffen-SS eintraten, stellten die Angehörigen der NPEAs (während des Krieges) den Offiziernachwuchs für die Wehrmacht.

Standorte

Nr. | Standort 1 | offizielle Bezeichnung | Standort 2 | Eröffnung | ehem. Gebäudeverwendung
1 Plön NPEA Plön Schleswig Holstein 01.05.1933 Staatliche Bildungsanstalt      (Stabila)
2 Potsdam NPEA Potsdam Mark Brandenburg 26.05.1933 Stabila
3 Köslin NPEA Köslin Pommern 15.07.1933 Stabila
4 Berlin-Spandau NPEA Berlin-Spandau Berlin 30.01.1934 Preußische Hochschule für Leibesübungen; Lehrerseminar
5 Naumburg NPEA Naumburg Provinz Sachsen 15.03.1934 Stabila
6 Ilfeld NPEA Ilfeld Provinz Hannover/Provinz Sachsen 20.04.1934 Klosterschule
7 Wahlstatt NPEA Wahlstatt Schlesien 09.04.1934 Stabila
8 Oranienstein NPEA Oranienstein Hessen-Nassau 1934 Realgymnasium
9 Stuhm NPEA Stuhm Ostpreußen 01.10.1934 Kaserne
10 Ballenstedt NPEA Anhalt Anhalt Mai 1934 Städtisches Gymnasium
11 Klotschke NPEA Klotschke in Sachsen Sachsen 01.04.1934 Landesschule
12 Backnang NPEA Backnang Württemberg 02.05.1934 Lehrerseminar
13 Bensberg NPEA Bensberg Rheinprovinz 01.06.1935 Kadettenanstalt/Schloss
14 Schulpforte NPEA Schulpforta Provinz Sachsen 01.07.1935 Landessschule zur Pforte
15 Rottweil NPEA Rottweil Württemberg 01.04.1936 katholisches Lehrerseminar
16 Neuzelle NPEA Neuzelle Mark Brandenburg 1934/1938 Stift, Aufbauschule für Mädchen
17 Wien-Theresianum NPEA Wien-Theresianum Wien 13.03.1939 Akademie
18 Wien-Breitensee NPEA Wien-Breitensee Wien 13.03.1939 Bundeserziehungsanstalt
19 Traiskirchen NPEA Traiskirchen Niederdonau 13.03.1939 Bundeserziehungsanstalt
20 Ploschkowitz NPEA Sudetenland Sudetenland 10.10.1940 Schloß
21 Reisen NPEA Wartheland Warthegau 1940 Schloss
22 Loben NPEA Loben (Ost-) Oberschlesien 01.04.1941 Sprachheilschule
23 Putbus NPEA Rügen Pommern 01.09.1941 Pädagogium (Stift)
24 Reichenau NPEA Reichenau Baden 1941 Pflegeanstalt
25 St. Wendel NPEA St. Wendel Saarland 01.09.1941 Internatsschule der Steyler Mission
26 Weierhof b. Marnheim NPEA am Donnersberg Bayern (Saarpfalz) 1941 “Gau-Oberschule”
27 St. Paul/Lavanttal NPEA Spanheim in Kärnten Kärnten 1941 Benediktinerabtei
28 Vorau NPEA Gottweig Steiermark Januar 1943 Augustinerabtei
29 Seckau NPEA Seckau Steiermark !941 Stift
30 Rufach NPEA Rufach Elsaß (Frankreich) Oktober 1940 Pflegeanstalt
31 Haselünne NPEA Emsland Provinz Hannover 17.10.1941 Klosterschule der Ursulinen
32 Neubeuern NPEA Neubeuern Bayern Mai 1942 Schloß und Landschulheim
33 St. Veit NPEA St. Veit Kärnten Juli 1942 Priesterseminar und Gymnasium
34 Mokritz NPEA Mokritz Steiermark 1942 Schloß
35 Achern NPEA Achern Baden August 1943 Heil- und Pflegeanstalt Illenau
36 Kuttenberg (Kutna Hora) NPEA Böhmen (Protektorat) 22.04.1944 Jesuitenkolleg u. Kaserne

Ehemalige NPEA       Naumburg


Prominente ehemalige Napola-Schüler

Alfred Herrhausen (Vorstandssprecher der Deutschen Bank)
Hellmuth Karasek (Autor und Moderator)
Lothar-Günther Buchheim (Maler und Sammler)
Theo Sommer (Herausgeber der “Zeit”)
Rüdiger von Wechmar (Politiker)
Jörg Andrees Elten (ehemaliger Stern-Reporter)
Horst Janssen (Zeichner)
Manfred Ewald (Präsident des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR)

 

Viele bekannte Persönlichkeiten der Bundesrepublik waren Napola-Schüler. Zu den prominentesten gehören der Banker Alfred Herrhausen und der Politiker Rüdiger von Wechmar und der Autor und Kunstsammler Lothar-Günther Buchheim. Auch einige bekannte Hamburger besuchten diese nationalsozialistischen Eliteschulen. Dazu zählen der "Zeit"-Herausgeber Theo Sommer, der Literatur-Kritiker und heutige "Welt"-Autor Hellmuth Karasek, der ehemalige "Stern"-Reporter Jörg Andrees Elten, der verstorbene Schauspieler Helmut Griem und Jürgen Jürgens, der Gründer des Hamburger Monteverdi-Chors. Der Zeichner Horst Janssen hat mehrfach Auskunft über seine Zeit an einer Napola gegeben. Auch der frühere Abendblatt-Chefredakteur und -Herausgeber Klaus Korn war Napola-Schüler. Der Schauspieler Hardy Krüger besuchte die Ordensburg Sonthofen, die zu den, der NSDAP unterstehenden, "Adolf-Hitler-Schulen" gehörte. Der Schriftsteller Siegfried Lenz, den der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki in einem Interview als Napola-Schüler bezeichnet hatte, war dagegen nie Zögling einer dieser NS-Eliteschulen. Reich-Ranicki stellte dies später richtig. Auch in der DDR haben ehemalige Napola-Zöglinge später Karriere gemacht. Dieser Teil ihrer Biographie blieb aber stets ein Tabuthema. Der prominenteste Absolvent einer NS-Eliteschule war das Politbüromitglied Werner Lambertz, der eine Adolf-Hitler-Schule besuchte. Auch Manfred Ewald, der Präsident des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR (DTSB), war Zögling einer Napola.


Umgang mit Minderheiten

In der Weimarer Republik waren die Diskriminierungen von Minderheiten in der Schule weitgehend aufgehoben worden (auch wenn die Praxis teilweise anders aussah). Die rechtliche Gleichstellung vor allem der jüdischen und der Sinti und Roma (Zigeunern)-Kinder heben die Nazis nach der Machtergreifung auf. Mit dem 'Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums' vom 7. April 1933 werden vor allem jüdische Professoren und Lehrer aus dem Staatsdienst entlassen.

Zudem begrenzen die Nazis den Anteil von "fremden" (vor allem jüdischen) Schülern in deutschen Klassen auf 1,5 %. In den folgenden Jahren verbieten sie ihnen die Teilnahme an Schulveranstaltungen, Klassenfahrten und Besuchen in Schullandheimen. Nach den November Progromen 1938 werden öffentliche Schulen und Universitäten ganz für "Fremde" geschlossen. Die Hilfsschulen übernehmen die Aufgabe, Schüler auszulesen und besonders Sinti und Roma für die Sterilisation (Entfernung aller Spermien, sodass die Sinti und Roma nicht mehr Kinder gebären können) vorzuschlagen.

Die aus den öffentlichen Institutionen ausgeschlossenen Schüler sollen in Schulen der jüdische Gemeinden bzw. der Sinti unterrichtet werden, wobei die Sinti häufig nicht über die Mittel verfügen, Schulen einzurichten, da sie ein sehr armer Volksteil waren und ihnen somit geldliche Mittel fehlten. Die jüdischen Einrichtungen wollten ein friedliches Verhältnis zwischen den Minderheiten und den Deutschen herstellen, da sie dieses Ziel nicht erreichen konnten, setzten sie sich später verstärkt für die Emigration (Auswanderung) der Juden bzw. auch der anderen Minderheiten. Diese jüdischen Schulen gewährten den jüdischen Schülern einen Schutzraum vor den Diskriminierungen, die sie Tag für Tag ertragen mussten. Auch wurden den jüdischen Kindern dort Selbstachtung beigebracht, mit der sie der schlechten sozialen Stellung der Juden ins Auge sehen konnten. Andererseits boten sie den Machthabern eine Kontrollmöglichkeit, die später die Deportation(Verschleppung) und Ermordung erleichterte. Mit der Realisierung des Holocaust wurden die Sondereinrichtungen 1942 geschlossen.

Auch im besetzten Europa war die Schulpolitik rassistisch geprägt: besonders in Polen richteten die Deutschen ein Schulsystem ein, wie es Hermann Nohl schon 1933 gefordert hatte: es zielte auf die Germanisierung der "deutschstämmigen" Kinder und die Aussonderung und Versklavung der polnischen Schüler ab. Die polnischen Pädagogen wurden entlassen, 17.000 wurden unter deutscher Herrschaft ermordet, darunter auch Janusz Korczak (1878 - 1942). Heinrich Himmler forderte 1940, es dürfe für die Slawn keine höhere Schule geben. "Das Ziel dieser Volksschule hat lediglich zu sein: einfaches Rechnen bis höchstens 500, Schreiben des Namens, eine Lehre, dass es ein göttliches Gebot ist, den Deutschen gehorsam zu sein und ehrlich, fleißig und brav zu sein. Lesen halte ich nicht für erforderlich."


Widerstand

Nach dem Ausschluss "abweichender" Lehrer hatte der Nationalsozialismus einen hohen Organisationsgrad unter der deutschen Lehrerschaft: bis 1936 treten 97 % dem Nationalsozialistischen Lehrerbund bei, über 30 % wurden Mitglieder der NSDAP oder anderer NS-Organisationen. Organisierten Widerstand von Lehrern gab es nur vereinzelt, öfters gab es aber Formen der "inneren Distanzierung" vom Nationalsozialismus, was sich unter anderem dadurch ausdrückt, dass die vorgegebenen Erziehungsinhalte/Erziehungsmittel nicht oder nur mit deutlicher Distanz dargestellt wurden.

Dagegen gab es häufiger Formen des Jugendwiderstandes, der sich insbesondere gegen die ideologische Vereinnahmung durch die Hitler-Jugend (HJ) richtete. Beispiele dafür sind z.B. die Weiße Rose, die Gruppen um Herbert Baum und die um Helmuth Hübener oder die Edelweisspiraten.

Für widerständische Jugendliche richteten die Nazis Jugendkonzentrationslager in Moringen (Jungen), in der Uckermark (Mädchen) und Litzmannstadt (polnische Jugendliche) ein.

 
Napola - Elite für den Führer - Inhaltsangabe



Deutschland 1942. Das Hitler-Regime ist auf dem Höhepunkt seiner politischen und militärischen Macht. Der 17-jährige Friedrich Weimer (MAX RIEMELT) aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding ist ein begabter Boxer. Sein Talent öffnet ihm die Türen zu einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt, der NAPOLA Allenstein, wo die zukünftige Elite des großdeutschen Reiches herangezogen werden soll.


Friedrich sieht die Chance seines Lebens, sich von seinen Klassenschranken zu befreien und meldet sich gegen den Willen seiner Eltern in der alten Ordensburg an. In der ihm fremden Welt, beherrscht von nationalsozialistischer Zucht und Ordnung, erfährt er harten Konkurrenzkampf und unerwartete Kameradschaft.


Bis ein grausamer Einsatz gegen entflohene Kriegsgefangene und die wachsende Freundschaft zu dem stillen und sensiblen Albrecht Stein (TOM SCHILLING), dem Sohn des Gauleiters, ihn vor eine Wahl stellen, die auch das Ende seiner Jugend bedeutet.

Den Trailer zum Film "Napola - Elite für den Führer" gibts hier:

http://www.arcor.de/vod/trailer.jsp?trailer=/trailer/r2/constant/15386.wmv&rubrik=05_05&titel=Napola+-+Elite+f%FCr+den+F%FChrer&vid=15381